Skip to the navigation Skip to the content
Foto Porträt von Carl Funke

Porträt von Carl Funke

Foto Zeche Carl Funke 1910

Blick über die Ruhr auf die Schachtanlage um 1910

Luftbild Zeche Carl Funke

Luftbild der Zeche Carl Funke

Foto Zeche Carl Funke, Fördergerüst mit Schriftzug

Zeche Carl Funke Fördergerüst mit Schriftzug

Foto Zeche Carl Funke, verlassene Werkstatt

Zeche Carl Funke eine verlassene Werkstatt

Zeche Carl Funke

1773
Die Zeche Carl Funke ging wie viele andere Zechen auch, auf vorhandene, ältere Stollenbetriebe zurück. 1773 wurde das Bergregal der Zeche Hundsnocken verliehen. Die Schürfrechte für die Stollenbetreibe wurden damals vom jeweiligen Abt von Werden erteilt, da Heisingen zum Stiftsgebiet der Reichsabtei Werden gehörte. Die Stollenzeche hatte das Abbaurecht in Heisingen auf dem späteren Gelände nördlich des heutigen Baldeneysees. In den folgenden Jahren schloss sich die Zeche Hundsnocken mit anderen zusammen und wurde eine bergrechtliche Gewerkschaft.

1804
Von 1804 an, wurde im Stollen Hundsnocken gefördert. Durch die Besetzung des Gebietes nördlich der Ruhr durch französische Truppen, wurde der Betrieb/Förderung häufig unterbrochen. Ganz im Gegensatz zur Nachbarzeche Vereinigte Pörtingssiepen wurde die Zeche Hundsnocken als kleiner Stollenbetrieb mit acht Anteilseignern mit einer Förderung von 1000 Tonnen Anthrazitkohle jährlich betrieben. Durch den Aufschluss des Flözes Mausegatt konnte ab 1825 die Förderung immens gesteigert werden, bis auf 30.000 Tonnen jährlich.

1841
Der Tiefbau begann mit dem Bau eines schrägen Schachtes. Die Stollenbetriebe wiesen auf Dauer aber nicht mehr genügend Vorräte an Kohle auf und die Gewinne schrumpften. 1870 wurde dann die Zeche Hundsnocken mit anderen Nachbaranlagen zur Zeche Heisinger Tiefbau zusammengelegt. Die tieferen Sohlen wurden durch den schrägen (tonnlägigen) Schacht weiter erschlossen. Schließlich konnte die Zeche Heisinger Tiefbau mit der Entwicklung der Nachbarzechen nicht mehr mithalten. Als Carl Funke in den Grubenvorstand der Zeche Vereinigte Pörtingsiepen eintrat begann mit ihm der Ausbau der Zechen Vereinigte Pörtingsiepen, Gottfried Wilhelm und ab 1880 auch die Zeche Heisinger Tiefbau. Eine Übernahme in die Firma von Carl Funke hatte die Zeche Heisinger Tiefbau vor dem Bankrott gerettet. Die bergrechtliche Gewerkschaft wurde dann in eine neue Gesellschaft die „Rheinische Anthracitkohlenwerke A.G.“ umgewandelt. Diese begann dann mit dem planmäßigen Ausbau der Zechen, um die Liquidation der Bergwerksbetriebe abzuwenden. Erst wurde ein Hilfsschacht gebaut, der den maroden schrägen Schacht ersetzen sollte. Von 1897 bis 1899 wurde der erste senkrechte Schacht, Friedrich Wilhelm, niedergebracht. Dieser Schacht übernahm dann die Gesamtförderung.
Die Zechen aus dem Besitz von Carl Funke wurden zusammengelegt mit der Zeche Vereinigte Dahlhauser Tiefbau und der Zeche Hercules. Es entstanden die neu gegründeten Essener Steinkohlenbergwerke AG. Carl Funke übernahm dort den Vorstandsvorsitz. 1906 wurde die Zeche Heisinger Tiefbau dann in Zeche Carl Funke umbenannt.
Es entstand eine leistungsstarke Aufbereitung und eine Brikettfabrik. Ab sofort wurden 200.000 Tonnen Anthrazitkohle jährlich gefördert werden. Die gute Entwicklung der Zeche hielt auch in den Folgejahren weiter an.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Planungen für den Ausbau der Zeche wiederaufgenommen bzw. wurden erneuert/erweitert und trotz der beginnenden Krise im Ruhrbergbau konnte auch noch alles umgesetzt werden.

1924 bis 1926
In diesen Jahren wurde neben dem Schacht 1 der Schacht 2 abgeteuft. Er erhielt einen „Tomson-Bock“ (besonderes Fördergerüst) als Förderanlage, der war 1925 von der bereits stillgelegten Zeche Victoria (Kupferdreh) hierhin gebracht worden.

1931
Der stillgelegte Schacht der Zeche Prinz Friedrich wurde als Schacht 3 angeschlossen. Das war der Beginn der Wanderung des Grubenfeldbesitzes (Carl Funke) nach Osten. Durch die Kooperation der Ruhrtalzechen des Essener Steinkohlenbergwerke AG waren die Schachtanlagen bereits durch Verbindungsstrecken zusammengeschlossen, sie bleiben aber weiterhin separate Förderanlagen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Streckenvortrieb weiter fortgesetzt.

1955
Die Mannesmann AG wurde 1955 neuer Eigentümer der Essener Steinkohlenbergwerke AG. und 1957 wurde die Zeche Gottfried Wilhelm dann endgültig an die Zeche Carl Funke angeschlossen. Die Förderung auf Gottfried Wilhelm wurde eingestellt, aber die Schächte blieben bis Ende 1972 geöffnet. In den 50er Jahren wurde eine Brikettfabrik auf Carl Funke komplett neu gebaut. Die Wanderung des Grubenfeldes der Zeche Carl Funke setzte sich damit in Richtung Osten fort.

1957 bis 1959
Bereits am Anfang der 50er Jahre hatte im Duschenhofener Wald eine Kleinzeche gearbeitet. Dort wurde dann bis 1959 der neue Schacht 4 von Carl Funke gebaut. Dieser Schacht ging dann als Seilfahrtschacht in Betrieb und hatte ein vollwandiges Fördergerüst.

1962 bis 1968
Auf der Zeche wurden verschiedene Versuche zur hydromechanischen Gewinnung durchgeführt und der Schacht 2 wurde mit einem modernen Förderturm in Stahlskelettbauweise überbaut. 1965 erfolgte ein Anschluss der Zeche Vereinigte Dahlhauser Tiefbau. Der Schacht Altendorf 2 und der Dahlhauser Tiefbau 2 wurden übernommen und als Schacht Carl Funke 5 und 6 umbenannt.

1967
erfolgte der Verbund der Zeche Carl Funke mit der Zeche Vereinigte Pörtingssiepen und wurde dann das neue Verbundbergwerk Pörtingssiepen/Carl Funke.

1973
Nach der Stilllegung 1973 lag das ganze Betriebsgelände noch 10 Jahre brach. Die Übertageanlagen wurden abgerissen und nur ein Fördermaschinenhaus von 1880, ein Pförtnerhaus von 1920 und das Fördergerüst vom Schacht 1 blieb als Industriedenkmal bis heute erhalten. Heute wird das Gelände als vorzeigbare Kleingartenanlage genutzt.