(Text aus dem Bergbauhistorischen Atlas für die Stadt Essen
mit freundlicher Genehmigung der Autoren Karlheinz Rabas und Dr. Karl Albert Rubach)
Der Bergbauhistorische Atlas für das Stadtgebiet Essen hat zum Ziel, Lage und zeitgeschichtliche Bedeutung der bergbaulichen Anlagen in den Stadtteilen der Stadt Essen darzustellen, und somit die Spuren des Bergbaus über sechs Jahrhunderte in der Stadt Essen nachzuweisen. Die in den einzelnen Stadtteilen gelegenen bergbauhistorischen Stätten sind in den Stadtteilkarten namentlich gekennzeichnet. In textlichen Darstellungen wird auf den Zusammenhang zwischen Stadtteilentwicklung und dem Bergbau hingewiesen, der Werdegang der Betriebe erläutert und weiterführende Quellen aufgezeigt. Zusatzinformationen sind in dem Archiv der Bergbausammlung Rotthausen abgelegt. Mit den eingefügten Bildern wird versucht, die historische Entwicklung der einzelnen Zechen darzulegen. Die Einbeziehung von Zechensiedlungen in die bildlichen Darstellungen vermittelt einen Eindruck von der sozialen Bedeutung des Bergbaus in den einzelnen Stadtteilen.
Der Bergbauhistorische Atlas für die Stadt Essen belegt die Einwirkung des Bergbaus auf die Stadtentwicklung. Das Vorhandensein von Kohle in Essen wird 1317 erstmals erwähnt. Im Jahr 1450 ist Kohlengewinnung im Stadtteil Frohnhausen auf dem Ehrenzeller Bauerngrund nachgewiesen. Die Gewinnung von Kohle unterliegt dem Bergregal. Damit ist die Verleihung von Grubenfeldern verbunden. Der Fürstäbtissin des Stiftes Essen und dem Abt von Werden stehen zunächst das Bergregal zu. Mit den dem Landesfürsten zustehenden Regalien wird 1349 die Fürstäbtissin von Essen, Catharina von der Mark, urkundlich beliehen. Eine erneute Bestätigung erfolgt 1372 auf Betreiben der zweiten Nachfolgerin Elisabeth von Nassau. Strittig ist, ob der Stadt Essen oder dem Stift der Anspruch auf den Zehnten für die im Stadtgebiet geförderten Kohlen zusteht. 1575 erlässt die Fürstäbtissin eine Bergordnung. 1803 geht das Bergregal an den preußischen König Friedrich Wilhelm III. über.